Dombibliothek: Geheimnisse eines Magazins

Im Rahmen der Kooperation des Dombauvereins mit der Universitätsgesellschaft Hildesheim e.V. besuchten Mitglieder beider Vereine die Dombibliothek. Thematisch ging es um die Digitalisierung einerseits, andererseits aber auch die Faszination, historische Bücher in Präsenz zu erfahren.
Dr. Monika Suchan als Direktorin begrüßte herzlich in der Dombibliothek, die Bibliothek in Trägerschaft des Bistums seit der Gründung des Bistums im Jahr 815. Der Lesesaal der Dombibliothek ist ein Raum der Begegnung, des Wissens. Die Aufgaben der Dombibliothek beschrieb Dr. Monika Suchan: konservatorisch erhalten, forschen und präsentieren. Insgesamt umfasst die Bibliothek einen Bestand von ca. 150.000 Bänden.
Unterhalb des Lesesaals ist das Hauptmagazin, in das Dr. Suchan die sehr interessierten Besucher führte. Dr. Suchan erläuterte, wie Bücher erhalten werden, sie zukünftig genutzt werden. Studierende der HAWK entwickeln Methoden zum Konservieren z. B. um Einbände zu schützen. Einige Bücher wurden unter diesem Hintergrund gezeigt und Problematiken sehr anschaulich erläutert.

Dr. Suchan führte aus, wie Digitalisierung und Präsenz sich gegenseitig ergänzen und eine neue Qualität des Wahrnehmens und Verstehens ermöglichen. Im Mittelpunkt der Ausführungen standen zwei Gebetbücher des 15. Jahrhunderts aus dem zisterziensischen Frauenkloster Medingen bei Lüneburg, die für die Epoche in einer neuen spirituellen und künstlerischen Ausdrucksform individuell gestaltet, handgeschrieben und vielfach opulent mit Illustrationen versehen wurden. Die Handschriften sind digitalisiert und stehen im Netz zur Verfügung. Dadurch ist eine Betrachtung der Details möglich geworden, die vor der Digitalisierung so nicht angeboten werden konnte.

Dr. Suchan zeigte zurück im Lesesaal an der großen Bildleinwand die ins Netz gestellten Gebetbücher und auch den digital zur Verfügungen stehenden Albani Psalter. Die Möglichkeit, sich selbst Details neu zu erschließen, begeisterte die Gäste. Das Resümee: Die Digitalisierung ermöglicht anschaulich die Betrachtung historischer Buchbestände, aber eine Begegnung mit dem Original bleibt unverzichtbar und wünschenswert.

Bei der abschließenden Möglichkeit der Begegnung, die gern wahrgenommen wurde, wurde Dr. Monika Suchan ausdrücklich für die vielfältigen Impressionen gedankt und die Thematik weiter vertieft.
Die Universitätsgesellschaft e.V. und der Dombauverein freuen sich auf die weitere Kooperation und das Entwickeln weiterer Veranstaltungsangebote.